Donnerstag, 27. Oktober 2016

Der erste Flugurlaub mit beiden Kindern

Ein paar Gedanken zu unserem nun schon eine Woche zurückliegenden, ersten Flugurlaub mit beiden Kindern möchte ich doch noch loswerden. Einige Bilder gab es ja schon im Wochenende in Bildern und in den Freitagslieblingen. Wir waren insgesamt 9 Tage auf Mallorca, die Kleine ist zum ersten Mal geflogen, der Große zum zweiten Mal, konnte sich aber natürlich nicht mehr an seine erste Flugreise mit 1 3/4 Jahren erinnern. Der Urlaub war besonders von mir forciert worden, und obwohl er deutlich weniger harmonisch als unser Sommerurlaub war, glaube ich trotzdem, dass diese Reise eine wertvolle Erfahrung war, für die Kinder, die eine neue Welt kennenlernten, ohne zuviel Fremdem ausgesetzt zu sein, für uns Eltern, die wir vorher sehr nervös und angespannt waren, ob das alles gutgehen würde, und besonders auch für mich, die ich endlich wieder ein wenig an früher anknüpfen konnte. Mein letzter Besuch auf Mallorca war übrigens im Jahr 2003 gewesen, lag also 13 Jahre zurück.


Die Anreise und Umstellung verkrafteten die Kinder erstaunlich gut, selbst unser Umzug innerhalb des Hotels wegen eines zu lauten Appartments verwirrte sie kaum, und auch die dreimal tägliche  Nahrungsaufnahme in einem vollen, lauten, turbulenten Speisesaal (oft auch draußen im Freien) nahmen sie staunend und gelassen hin. Der Große fand genügend Essbares am umfangreichen Büffet und haute ordentlich rein. Die Kleine war mäkelig wie immer und aß nur Minimalportionen. Gegen Ende merkte man schon, dass sie des wirklich leckeren Essensangebots überdrüssig waren und sich nach heimischen Gerichten sehnten. Das geht uns Erwachsenen ja auch irgendwie ähnlich. Das (Ein- und Durch-) Schlafen klappte insgesamt super, auch wenn sich der Rhythmus natürlich etwas nach hinten verschob. Früher mussten wir immer an den ersten Urlaubsabenden viele Nerven lassen, bis die Kinder endlich in der fremden Umgebung schliefen. Diese anstrengende Zeit scheint nun wirklich vorbei zu sein.


Der Temperaturunterschied schien den Kindern weder dort noch zurück zuhause etwas auszumachen. Sie wechselten sofort zu kurze Hose/T-Shirt bzw. hier wieder zu Jacke/Mütze/Pullover. Glücklicherweise wurde keines der Kinder krank, darüber bin ich wirklich sehr froh, denn ich selbst war den ganzen Urlaub über so stark erkältet wie schon ewig nicht mehr, dankenswerterweise ohne Gliederschmerzen und Schlappheit, aber besonders nachts sehr nervig, in dem kleinen Appartment keinen Ort zum Husten zu haben, ohne andere zu beeinträchtigen. Der Mann war auch am Anfang und gegen Ende wieder angeschlagen, aber eben zum Glück keines der Kinder. Ich selbst merkte schon am Tag vor unserer Abreise, dass eine Erkältung aufzog, hätte allerdings nie mit dieser Intensität und Länge gerechnet (mittlerweile 2 1/2 Wochen).


Wir hatten uns für drei Tage einen Mietwagen genommen und wollten damit zwei Ausflugsziele explizit für die Kinder (Safari Zoo und Marineland) und einige weitere "für uns" ansteuern. Naja, der Tag, der für uns gedacht war, klappte am schlechtesten bzw. war von der Stimmung her sehr durchwachsen. Das war echt schade, denn der Tag war durchaus auch mit vielen Pausen, Spielplätzen und Naturerlebnissen gespickt. Ich hätte die miese Stimmung der Kinder verstanden, wenn ich sie 5 Stunden durch Palma geschleift hätte, aber so?! Dieser Tag genau in der Mitte des Urlaubs startete aber auch schon schlecht, weil ich nach dem Frühstück die Nerven verlor und explodierte, nachdem die Kinder nur herumgehampelt hatten und nicht mitkommen wollten, obwohl sie wussten, dass wir einen Ausflugstag hatten. In der Hälfte von Urlauben habe ich oft eine kleine Krise, aufgrund des Mangels an Alleinsein und des ständigen Funktionieren-Müssens, und als ich das Gefühl hatte, die Kinder boykottierten den einzigen Tag, der mal explizit für uns geplant war, brannten bei mir die Sicherungen durch. Ich kriegte mich wieder ein, aber die Kinder leider durch den ganzen Tag nicht mehr. Dafür klappten die beiden anderen Ausflugstage inkl. der Autofahrten wirklich gut, bis auf kleinere Aussetzer. Mallorca ist ja recht klein und die Fahrtstrecken machbar.



Durch unsere Schlafsituation (ich schlief mit der Kleinen im Schlafzimmer, der Große und der Mann schliefen im Wohnzimmer) gab es abends keinen Ort, wo man sich mal allein zurückziehen und auftanken konnte. Tagsüber sowieso nicht, aber das war ja eingeplant. Das abendliche Runterkommen fehlte mir allerdings sehr und da der Große im Wohnzimmer schlief, konnten wir nur im Dunkeln sitzen und ins Handy starren. Es war uns aber zu riskant, ihn mit der Kleinen zusammen im Schlafzimmer schlafen zu lassen. Zuhause schlafen sie ja auch nicht zusammen. Insofern waren die 9 Tage für uns schon recht einschränkend und ich merkte an meinem Energielevel, was mir fehlt. Getragen hat mich dagegen das wunderbare, warme Wetter, das Meer, der Strand, die Natur und Landschaft und eben das Gefühl, endlich wiedermal ein bisschen was für mich gemacht zu haben, im Rahmen des Möglichen mit zwei kleinen Kindern. Dieses Gefühl spürte ich deutlich den ganzen Urlaub durch und versöhnte mich mit der unpassenden Erkältung, den beschränkten Platzverhältnissen und den mehr oder weniger labilen und launischen Kindern. Wie schon in den Freitagslieblingen beschrieben, bestand ein Höhepunkt in dem Besuch der Ausgrabungsstätte der römischen Stadt Pollentia. Mehr als 6 Jahre war ich auf keiner Ausgrabungsstätte mehr gewesen!


Die Kinder hatten ja schon vor dem Urlaub beide eine sehr instabile, anstrengende Phase gehabt, wie hier angedeutet, und das hörte leider nicht, wie erhofft, schlagartig bei der Ankunft auf Mallorca auf. Wir mussten auch im Urlaub tief in die Taschen unseres Gedulds- und Verständnisreservoirs greifen, um die heftigen Launen der Kinder aufzufangen. Das war sehr anstrengend und verleidete besonders meinem Mann die Urlaubstage. Ich glaube auch nicht, dass es etwas mit den äußeren Umständen zu tun hatte, wie früher. Sie fühlten sich vor Ort sehr wohl, waren lebendig und mutig, probierten vieles aus und lebten sich sehr schnell ein. Dagegen waren und sind beide mit Sicherheit in einem Entwicklungsschub, der sich durch viel Widerstand, Lautstärke und emotionales Auf und Ab ausdrückte, aber auch schon kleine Entwicklungen zeigt. Besonders bei der Kleinen sehen wir jetzt schon deutlich ihre Fortschritte in punkto Selbstbewusstsein, auch ihre Sprache hat sich nochmal erkennbar weiterentwickelt. Auf einmal spricht sie den Schmetterling nicht mehr als "Fetterling" aus und erzählt umfangreiche Geschichten;-). Auch der Große wird gerade viel bewusster, argumentativ versierter und mental eigenständiger. Wir haben schon oft festgestellt, dass unsere Kinder in Urlauben Entwicklungsfortschritte machen; diesmal begann der Schub schon vorher und hält bis jetzt an. Für den Urlaub war das nun gerade ziemlich anstrengend und wir haben uns durchaus das eine oder andere Mal geärgert, schließlich kostet so eine Reise ja eine Menge Geld und da will man nicht ständige Kämpfe ausfechten.


In direkter Umgebung unseres Hotels gab es mehrere Spielplätze, auf denen wir fast täglich waren, einen Sportplatz, wo wir uns austobten, es fuhren eine Mini-Eisenbahn und viele Kutschen, es gab viele Geschäfte und Restaurants. Zum breiten und langen Strand mussten wir lediglich eine Straße überqueren, dann waren wir da. Das war perfekt. Das Wasser war sehr salzig und der Sand entsprechend klebrig. Es ging schön flach ins Meer hinein, was mit kleinen Kindern optimal ist.


Es gab unglaublich viele Mücken durch die in der Nähe liegenden Sümpfe. Die Kinder wurden leider sehr zerstochen. Ein großer Yachthafen befand sich in 10 Minuten Entfernung, der immer, aber besonders abends ein tolles Spazierziel war.


Apropos spazieren: die Kleine ist mit 3 1/2 Jahren genau im Übergangsbereich zwischen Buggy und zuverlässig laufen. Wir hatten den Buggy mitgenommen, setzten ihn aber nur auf längeren Spaziergängen ein. Aber selbst auf kurzen Wegen kann man sich noch nicht darauf verlassen, dass sie läuft. So trug mein Mann des öfteren die Kleine, während ich den schweren Rucksack hatte. Das war nicht optimal. Allerdings lief der Große auch erst zuverlässig und längere Strecken ab ca. 4 Jahren. Nimmt man den Buggy mit, setzt sie sich fast ausschließlich hinein. Lässt man ihn zuhause, muss man sie öfter tragen. Wir beide merkten nach dem Urlaub stark die Beanspruchung unserer Rücken. Ein wenig Zeit muss noch vergehen, bis sich dieses Problem (hoffentlich) löst.

Der Rückreisetag war etwas anstrengend, da wir erst abends flogen und einiges an Zeit überbrücken mussten. Andererseits hat uns das quasi noch einen zusätzlichen Tag geschenkt und wir hatten danach 3 Tage zuhause Zeit, um uns zu erholen. Die haben wir auch gebraucht, wir könnten alle nicht direkt wieder ins Alltagsleben starten. Und der Wäscheberg war unermesslich!

Insgesamt war es zwar kein unproblematischer Urlaub, mit vielen Befürchtungen unsererseits vorher und vielen Auseinandersetzungen mit den Kindern währenddessen, aber für mich hat er sich unterm Strich doch eindeutig gelohnt. Er hat uns nochmal aus dem Herbst ausbrechen und Sonne tanken lassen. Er hat uns gezeigt, dass die Kinder solche Umstellungen jetzt endlich gut verkraften und wir das nerven- und kräftemäßig schaffen. Er hat meine Sehnsucht nach dem Mittelmeerraum etwas gestillt und mich sogar ein klein wenig an früher anknüpfen lassen. Er hat die Dimensionen der Welt für unsere Kinder erweitert und sie viel Unbekanntes entdecken lassen. Besonders dem Großen kann man schon viele interessante Dinge zeigen und erklären. Das ist schon toll und macht Hoffnung für die kommenden Jahre. Ich selbst habe wieder einmal gemerkt, dass nur, wenn ich auch etwas für mich mache, ich besonders fordernde Tage mit den Kindern überstehen kann. Damit meine ich in dem Fall nicht Alleinsein, Bloggen, Lesen oder so, sondern schöne Erlebnisse und mentale Anregungen. Wir haben versucht, die Tage so zu planen, dass jedes Familienmitglied auf seine Kosten kommt und zufrieden ist. Mich hat, wie gesagt, das Gefühl bzw. das Wissen getragen, etwas gewagt zu haben, was wir uns lange nicht zutrauten und wonach die Sehnsucht immer groß war. Und die Erfahrung, dass jetzt vieles, zumindest teilweise, wieder möglich ist, was lange Zeit undenkbar war. Das ist wunderschön! Ich habe mich pudelwohl gefühlt und werde hoffentlich noch lange davon zehren. Ja, das war es wert. Auf jeden Fall!


Montag, 24. Oktober 2016

Ein symbolischer Traum

Ich habe letzte Nacht geträumt. Das passiert mittlerweile ziemlich selten, da ich einfach nicht mehr so tief schlafe wie früher und öfter von der Kleinen geweckt werde. Der Traum war kurz, aber sehr deutlich und intensiv. Also emotional intensiv. Und er drückt meine Gefühle, Befürchtungen, Sorgen so gut aus, dass ich ihn mal hier wiedergeben will.

Ich war mit der Kleinen allein. Sie büchste aus und rannte weg, ich hinterher, um sie wieder einzufangen. Dabei kam ich zu einem Restaurant oder Cafè, wo ich meinen Großen entdeckte. Ich weiß nicht genau, was er dort machte, irgendwie sollte er mithelfen und Arbeitsluft "schnuppern". Er war jedenfalls nicht zum Essen da und stand mittendrin herum. Er hatte Tränen in den Augen und ich sah die Tränenspuren auf seinem Gesicht. Sein Gesicht war traurig und einsam. Er weinte aber nicht laut, sondern ich wusste, dass der auslösende Vorfall schon vorüber war und er allein klarkommen musste. Da stand er nun mutterseelenallein und hilflos in diesem Restaurant und niemand fing ihn auf.

Augenblicklich "vergaß" ich die Kleine und stürzte zu ihm, um ihn zu trösten. Er fing an zu schluchzen. Ich hielt ihn lange fest und fragte ihn, was passiert war. Er erzählte stockend, dass er etwas lesen sollte, was ihm ein Mann (Angestellter) des Restaurants hingehalten habe. Er konnte es nicht, da habe der Mann mit ihm geschimpft. Natürlich konnte er es nicht, er ist ja noch nicht in der Schule und kann noch nicht lesen! Warum er das denn nicht gesagt habe, wollte ich wissen. Darauf wusste er keine Antwort. Als er sich beruhigt hatte, suchten wir den Mann und ich wies ihn ruhig, aber bestimmt darauf hin, dass der Große noch nicht lesen könne und er doch beim nächsten Mal fragen soll, ob ein Kind so etwas schon kann, bevor er das Kind demütigt. Da war er auch perplex und meinte, der Junge wäre ja schon so groß, deshalb dachte er, er würde schon in die Schule gehen. Ich wiederholte meine Bitte deutlich und in Gegenwart des Großen und der Mann war zugänglich und einsichtig. Gleichzeitig ermutigte ich meinen Großen, doch bitte direkt zu sagen, wenn er sich zu Unrecht behandelt fühlt oder jemand etwas Unrealistisches von ihm erwartet. Er hat sich nicht getraut, zu sagen, dass er noch nicht lesen kann. Das kenne ich so gut, solche Situationen hatte ich früher als Kind auch zuhauf. Ich habe mich auch oft nicht getraut, für mich einzustehen. Der Unterschied war: für mich hat sich auch niemand anderes eingesetzt (in meiner gefühlten Erinnerung). Ich dagegen versuche das für den Großen immer und immer wieder, in der Hoffnung, dass er dadurch Vertrauen und Sicherheit bekommt. Als ich die Situation mit beiden Beteiligten geklärt und beruhigt und den Kopf wieder frei hatte, suchte ich die davongelaufene Kleine. Sie war aber schon zurückgekommen, als sie gesehen hatte, dass ich ihren aufgelösten Bruder tröstete, und hielt sich in der Nähe auf. Ruhig und gefasst ging ich mit beiden Kindern davon. Ende des Traums.

Dieser Traum zeigt so viel aus meiner Gefühlswelt. Vor allem verdeutlicht er, dass ich mich immer noch und immer wieder als Vermittler zwischen dem Großen und seiner Umwelt begreife, und ebenso als sein sicherer Hafen, sein Auffangbecken, seine Troststation. Wir hatten am Vortag eine vergleichbare Situation bei uns zuhause gehabt, zwischen dem Papa und dem Großen. Ich schaffe es nicht immer, ihn aufzufangen und zu vermitteln, manchmal ist es mir auch zuviel, aber im Grunde weiß ich, dass kein anderer aus seiner Umgebung das so leisten kann wie ich. Er zeigt auch, wie ich als Mama über meinen Schatten springe und Hartnäckigkeit, Eindringlichkeit und manchmal auch Mut zeige, um Verständnis für ihn wecken, und dadurch meine eigene Zurückhaltung und Scheu überwinde. Denn ich selbst habe nie gelernt, für mich einzustehen, und niemand hat mir dabei geholfen. Ebenso habe ich nie gelernt, ungerechtfertigte oder bedrückende Dinge sachlich anzusprechen und einen Konflikt konstruktiv zu lösen. Ich lerne das vor allem durch meine Kinder, und sie wiederum umgekehrt durch mich. Ich möchte meinem Großen zeigen, dass es sich lohnt, für sich einzustehen, und man dies auch unbedingt machen sollte, gerade, wenn man sich vielleicht etwas anders fühlt. Manchmal sagt er jetzt schon zu uns, wenn wir wiedermal irgendwelche genormten Erwartungen an ihn haben: "Aber ich bin doch ein anderer Mensch!" Das finde ich sehr gut, so weit war ich als Kind nicht. Auf diesem Weg möchte ich ihn weiter begleiten und unterstützen. Und sein Vermittler sein. So wie ich mir einen gewünscht hätte. Damals, als Kind.

Freitag, 21. Oktober 2016

Meine 5 Freitagslieblinge der Woche

Zum ersten Mal mache ich bei den Freitagslieblingen von Berlinmittemom mit, um euch noch ein paar Eindrücke aus unserem Urlaub zu zeigen. Ich weiß, dass die Aktion eigentlich zum Bewusstmachen kleiner besonderer Momente des Alltags gedacht ist, aber im normalen Alltag fiel mir dazu nie genügend ein. Deshalb für's erste Mal lieber mit Urlaubscontent.

Mein Lieblingsbuch der Woche

Ich habe im Urlaub angefangen, ein Buch von Jesper Juul zu lesen, das ich noch nicht kannte, bin wie immer sehr begeistert und lege es euch, sofern ihr Juul mögt, sehr ans Herz: Was Familien trägt: Werte in Erziehung und Partnerschaft (Affiliate Link). Er wendet darin seine bekannten Schlagworte wie Gleichwürdigkeit, Authentizität, Integrität u.a. sowohl auf die Beziehung zu unseren Kindern als auch den Umgang zwischen den beiden Elternteilen an und man erkennt, wie man gefangen ist in Verhaltensmustern, die man an seine Kinder weitergibt, wenn man sie nicht immer wieder reflektiert und in Frage stellt. Besonders toll: es gibt viele Beispiele von destruktiven und konstruktiven Dialogen im Familienleben generell und dadurch empfindet man das Buch nicht als theoretisches, unerreichbares Ideal, sondern sieht ganz genau, an welchen Stellen man sich anders verhalten/ anders reagieren/ anders kommunizieren müsste.


Mein Lieblingsessen der Woche

Das war eigentlich jede Mahlzeit im Restaurant unseres Urlaubshotels, wo wir wegen All Inclusive-Buchung mehrmals täglich schlemmen konnten, ohne für die Vor- und Nachbereitung verantwortlich zu sein, was ich als Mama besonders zu schätzen wisse. Das war seit fast 4 Jahren der erste Urlaub mit all inclusive und ich liebte die große Auswahl am Buffet (auch wenn man naturgemäß mehr in sich hineinstopft, als gut wäre...).


Mein Lieblingsmoment für mich

Das war unser Besuch auf der archäologischen Ausgrabungsstätte der römischen Stadt Pollentia, auch wenn die Kinder sich nur mäßig für antike Mauern und Säulen begeisterten;-) Ich liebe Ausgrabungsstätten und früher haben wir viele davon im Mittelmeerraum besucht. Ich bin da immer richtig glücklich gewesen und mein Herz ging auf. Lange, sehr lange schon liegt diese Leidenschaft brach, aber mit Baby/ Kleinkind macht das wirklich keinen Sinn. Der schönste Moment dieser Woche war definitiv, als ich mich von der Familie abseilte und den zweiten Bereich der Ausgrabungsstätte, darunter das antike Theater von Pollentia, allein erkundete. Allein, für mich, mit Natur und Geschichte zu sein ist einfach wunderbar. Leider öffnete sich nicht mehr so das Herz wie früher, diese Fähigkeit scheine ich wirklich verloren zu haben, aber es war trotzdem mein Lieblingsmoment.


Mein Lieblingsmoment mit den Kindern

Der Strand unseres Urlaubsortes war breit und lang und es ging wunderbar flach ins Wasser hinein, ideal für kleine Kinder. Es war so schön, die Kinder immer wieder hinein- und zurückrennen zu sehen, mit ihren Wasserspritzen und Eimern, und wieviel Spaß sie dabei hatten. Sie sind ja beide eigentlich nicht so die Buddelkinder und haben nie auf dem Spielplatz länger als 2 Minuten im Sand gesessen. Umso schöner war es zu sehen, wie es ihnen am Urlaubsstrand gefallen hat und sie Luft, Wasser und Sand genossen haben.


Meine Inspiration der Woche

Das war dieser Text der Perlenmama, in dem es um die Ambivalenz zwischen erfülltem Mamasein und der Sehnsucht nach Inspiration, Spontaneität, Freiheit, Unbeschwertheit geht. Ich kenne dieses Gefühl gut und bin auch nach über 5 Jahren noch fast täglich zwischen diesen beiden Polen hin- und hergerissen. Toller Text!


Mehr Freitagslieblinge anderer Blogs findet ihr bei Berlinmittemom.

Sonntag, 16. Oktober 2016

Unser Urlaubs-Wochenende in Bildern 15./ 16. Oktober 2016

Ich freue mich, ein Wochenende in Bildern (#wib) aus unserem Urlaub zeigen zu können. Das wird auch für mich eine tolle Erinnerung sein!

Der Samstag startet herrlich sonnig und das Wochenende soll sehr warm werden. Wir freuen uns, denn wir haben nun für drei Tage einen Mietwagen, mit dem wir einige Ausflugsziele ansteuern wollen. Ich bin immer noch megadoll erkältet und kann kaum sprechen. Zum Glück sind keine Gliederschmerzen dabei und ich fühle mich körperlich recht fit. Sämtliche Menschen in meiner Umgebung schauen mich allerdings wegen dem Geschniefe und der Reibeisenstimme misstrauisch an;-)

Wir wollen kindgerechte und Erwachsenen-Ausflugsziele kombinieren, damit alle zufrieden sind. Als erstes ging es am Vormittag zum Safari-Zoo im Südosten unserer Urlaubsinsel, wo man mit dem eigenen Auto durch ein großzügiges Revier fahren kann, wo sich viele Tiere frei bewegen können. Wir waren dort schon zu zweit vor vielen Jahren und wollten das den Kindern zeigen. Sie sahen Zebras, Giraffen, Strauße, Nashörner, Antilopen, Wasserböcke, Affen und andere Tiere durch die Auto-Fensterscheibe. Die Kleine hatte ein wenig Angst und durfte auf meinen Schoß. Schon beeindruckend, "wilde" Tiere so nah zu sehen.




Später ging es dann noch in den Freizeitbereich des Parks, wo die Kinder sich auf dem Spielplatz vergnügten und die Kleine auf einem Pony reiten konnte.


Hier bewundert sich die rosa Fraktion gegenseitig;-)


Als wir uns gestärkt und ausgetobt hatten, fuhren wir weiter. Während die Kleine schlief, hielten wir kurz an einem Turm aus dem 13. Jahrhundert. Der Große war beeindruckt.


Am Nachmittag besuchten wir eine eindrucksvolle Tropfsteinhöhle im Rahmen einer 45-minütigen Führung. Das machten die Kinder erstaunlich gut mit, auch wenn es vorher Gezeter gegeben hatte.



Die Höhle liegt in einer traumhaften, beeindruckenden Umgebung und wir konnten uns am Farbton des Wassers und der Felsen gar nicht satt sehen.



Am Abend gab es die erste Mini-Disco für die Kinder und es ging viel zu spät ins Bett...

Auch der Sonntag begann wettertechnisch verheißungsvoll (und blieb so). Leider waren die Kinder sehr schlecht drauf, motzten und meckerten permanent und das zog sich durch den ganzen Tag. Dabei wollten wir doch eine landschaftlich wunderschöne Tour machen. Es ging geradewegs auf die bekannte Halbinsel im Nordosten und wir hielten an herrlichen Aussichtspunkten und fuhren tolle Serpentinenstraßen, bis wir am Kap ankamen und eine Rast machten.


Dort hatten es den Kindern besonders die herumlaufenden Ziegen angetan.


Wir ergötzten uns derweil an solchen grandiosen Ausblicken.


In der Mittagszeit, als die Kinder im Auto schliefen, ging es weiter ins Gebirge zu einem (nicht mehr bewohnten) Kloster, das ein bedeutender Wallfahrtsort war und nun eher ein beliebtes Ausflugsziel ist, mit dem entsprechenden Kommerz. Es liegt mitten in den Bergen in herrlicher Lage, man kann dort auch übernachten und außerdem befindet sich darin eine Schule mit Internat.


Noch bevor wir die Kirche mit dem Bildnis der schwarzen Madonna betraten, kamen wir an diesem Indoorspielplatz (nicht) vorbei und waren wieder einmal verblüfft, wie Säkulares und Religiöses in anderen Ländern problemlos vermischt wird.




In der herrlichen Anlage bewunderten wir die Vegetation und sahen dem sonntäglichen Treiben der Einheimischen zu.



Wieder zuhause angekommen, ging es nach dem Abendbrot nochmal zum Austoben auf den Spielplatz und dann schliefen die Kinder zum Glück etwas früher als am Samstag. Morgen ist nun der letzte Mietwagen-Tag und wir freuen uns auf die nächste Tour und die letzten Urlaubstage mit hoffentlich besser gelaunten Kindern. Von der Erkältung ganz zu schweigen.

Mehr Wochenenden in Bildern gibt es wie immer bei Geborgen Wachsen.

Und mein letztes #wib findet ihr hier.

Montag, 10. Oktober 2016

Urlaubsnervosität

Eventuell wird es in den nächsten zwei Wochen ruhiger auf dem Blog. Der Grund dafür ist: wir wollen dem Herbst entfliehen und fliegen erstmals mit beiden Kindern in den Urlaub und ich weiß nicht, ob ich Netz habe und das WLAN funktioniert. Danach wird es natürlich einen Bericht mit vielen Fotos und sicherlich auch emotionalen Gedanken geben.

Wir sind sehr nervös, denn das ist unser erster Flugurlaub mit beiden Kindern. Geflogen sind wir bisher nur ein Mal mit dem Großen allein, als er 1 3/4 Jahre alt war, also vor fast 4 Jahren. Damals auf unsere Lieblingsinsel Gran Canaria. Obwohl die Flüge sehr anstrengend mit ihm waren, er schlecht schlief, sehr früh (zwischen 4:30 und 5:30 Uhr) aufwachte und wir penibel darauf achten mussten, uns an seinen Tagesrhythmus zu halten, weil jede Umstellung für ihn schwierig war, war es ein sehr schöner, im Rahmen der Möglichkeiten sogar teilweise entspannender Urlaub, in dem er aufblühte und einen großen Entwicklungssprung machte. Die Erinnerungen daran sind, im Vergleich zu der übrigen Zeit in diesem Alter, überwiegend positiv.

Damals dachten wir eigentlich, dass wir in der langen Elternzeit, die mein Mann bei der Kleinen hatte, wegfliegen würden, da wir ja nun erfahren seien. Die Herausforderungen, die zwei Kinder mit sich brachten, waren aber nochmal solch ein Niveauunterschied, dass wir dies lieber sein ließen. Auch in den darauffolgenden Jahren fehlte immer der letzte Mut, es zu wagen, und mehrere nervenaufreibende Urlaube, z.B. dieser hier, trugen dazu bei. So bewegten wir uns überwiegend in gewohnten Gefilden und das bewährte sich. Im Herbst 2015 hatten wir eigentlich vorgehabt, in die Wärme zu fliegen, aber da wir alle vier fast durchgehend von Krankheiten heimgesucht wurden, hatte sich das zerschlagen. Wir hatten einfach keine Kraft dafür. Jetzt sind die Kinder wieder ein Jahr älter und wir wollten es endlich wagen.

Die letzten Wochen waren sehr nervenaufreibend. Beide Kinder sind seit ca. 3-4 Wochen sehr anstrengend, fordernd, schwierig, emotional geladen und aufmüpfig. Es dauert keine 2 Minuten, bis einer von beiden weint, wenn sie zusammen sind. Uns gegenüber waren sie sehr respektlos und unduldsam. Ich nehme an, dass die Kleine (knapp 3 1/2) die letzten Auswüchse ihrer Autonomiephase mit teilweise identischen Ausdrucksformen wie der Große, wenn auch nicht ganz so extrem, durchlebt und der Große mit 5 1/2 Jahren nun schon in die 6-Jahres-Krise kommt. Auch, wenn ich darauf vorbereitet war, erwischte es mich doch eiskalt und ich bin ziemlich verstört ob des Rückfalles in frühere Zeiten. Ich sehe gewisse Entwicklungsschritte schon durchschimmern, habe aber im Moment fast nur mit den negativen, unschönen Auswüchsen dieser Entwicklungsschübe zu tun. Es triggert uns natürlich auch, wenn die Kinder so schlecht drauf sind; zwar reagieren wir sicherlich gelassener als früher, aber es beeinträchtigt uns natürlich trotzdem in unserem emotionalen Gleichgewicht, wenn beide Kinder parallel außer sich sind. Denkbar schlechte Voraussetzungen für einen für uns anstrengenden, da ungewohnten Urlaub. Ich habe nun meine Hoffnung darin gelegt, dass sie sicherlich ebenfalls urlaubsreif sind und sich hoffentlich etwas entspannen werden, sobald der Druck des Alltags von ihnen abfällt und sie merken, dass wir Eltern den ganzen Tag verfügbar sind. Die Sonne und Wärme und spannenden Erlebnisse werden hoffentlich zu einer Beruhigung der Situation beitragen.

Meine größte Angst war, dass vorher noch etwas passiert, sich jemand einen Arm bricht oder mit Magen-Darm flachliegt. Das verstärkt den Druck bei einem Flugurlaub sehr, wie ich deutlich im Vorfeld merkte. In einem Ferienhaus im Inland kann man auch am nächsten Tag anreisen oder ein Fieberkind angemessen betreuen. In einem Flugurlaub ist das alles sehr viel schwieriger. Als die Kleine vor einer Woche rückwärts von einem ca. 80 cm hohen Baumstamm herunterfiel und sich danach den Arm hielt und lange weinte, fürchtete ich schon das Schlimmste. Auch sind sie und mein Mann seit Tagen erkältet. Es ist einfach alles so unglaublich unberechenbar mit kleinen Kindern, und da wir beide nicht die nervenstärksten Eltern sind, werfen uns viele kleine Unwägbarkeiten schon schnell aus der Bahn. Ich mache drei Kreuze, wenn wir im Flieger sitzen!

Gleichzeitig freue ich mich darauf, ihnen ein Stück mehr von der Welt zu zeigen, sie neue Erfahrungen sammeln zu lassen und tolle gemeinsame Erlebnisse mit ihnen zu machen. Ich bin gespannt, wie sie sich zurechtfinden und reagieren und welche Erinnerungen sie mitnehmen werden. Ebenso freue ich mich sehr darauf, wiedermal etwas für mich/uns zu tun und die baby- und kleinkindbedingte Flugpause zu beenden. Hach, wie toll, es geht in die Welt hinaus!

Bildquelle: Pixabay

Dienstag, 4. Oktober 2016

Viele kleine Schritte beim (Ein-)Schlafen

Ich rieche förmlich die Freiheit, besonders was die Nächte angeht. Bis vor kurzem war die Kleine ja noch sehr abhängig von mir, was das Zubettbringen und meine nächtliche Anwesenheit betrifft. Das heißt, es war unabdingbar, dass ich abends und nachts zuhause war, da sie sich nicht mal von ihrem Papa abends beim Einschlafen und nachts begleiten ließ. Das heißt auch, dass ich seit ihrer Geburt weder abends noch über Nacht mal weg war. Nie! Ich weiß nicht, ob ihr euch das vorstellen könnt, wie es sich anfühlt, über so einen langen Zeitraum zwingend anwesend sein zu müssen. Dass mir das nach über 3 Jahren abendlicher und über 5 Jahren nächtlicher Anwesenheit (den Großen eingerechnet) zusetzte, wird verständlich sein. Ich habe verzichtet, für sie. Was die Abende angeht, so haben wir ab und zu versucht, es zu ändern, sind aber an ihrem eisernen Willen, das nicht zu akzeptieren, gescheitert. Das eine Mal, wo wir es gegen ihren Willen erzwungen haben, dass sie mit Papa einschläft, war ganz schrecklich für alle Beteiligten und wurde danach nie wiederholt. Das ging einfach nicht und ich habe mich gegen viele "guten" Ratschläge immer daran festgehalten, dass sie diesen Weg von allein und freiwillig gehen wird, wenn sie selbst dazu bereit ist.

Der Mittagsschlaf war seit ca. einem halben Jahr mit Papa möglich, wie hier beschrieben. Bis dahin musste mein Mann sie immer im Auto schlafen lassen, wenn er sie mittags betreute. Zuerst klappte es, als sie krank mit Papa zuhause und ich nicht da war, seit April 2016 (mit knapp 3 Jahren) dann auch in meiner Anwesenheit. Zwar zog sie mich meistens noch vor, aber zumindest akzeptierte sie eine andere Person.

In unserem Frühlingsurlaub im Mai ließ sie sich dann überraschenderweise zwei Mal abends freiwillig von Papa ins Bett bringen, auch in meiner Gegenwart. Sie hatte das selbst eingefordert und da sie tatsächlich einschlief, ohne nach mir als Auffangnetz zu verlangen, hofften wir, das zuhause fortsetzen zu können. Pustekuchen. Sie sträubte sich wieder genauso wie vorher. Wir versuchten es ein paar Mal, dass ich vor die Tür ging, damit ich nicht greifbar war, oder erst gegen 20 Uhr wiederkam. Es half nichts, sie wartete auf mich.

Was aber endlich funktionierte, war das Trösten und wieder Einschlafbegleiten durch den Papa, wenn sie abends aufwachte. Meist hatte sie sich nämlich in Rage geschrien, wenn er abends ganz selten mal zu ihr kam und sich danach kaum von mir beruhigen lassen. Deshalb ließen wir das meist bleiben, was mir viele unterbrochene und langwierige Abende bescherte, von den nicht durchgeschlafenen Nächten ganz zu schweigen. Sehr anstrengend! Erst in letzter Zeit klappte es mit dem Trösten durch den Papa, das war eine große Erleichterung und die Grundvoraussetzung dafür, nachts mit ihm allein, ohne mich zu sein.

Da im Spätsommer so schönes Wetter war und ich Lust hatte, zum ersten Mal im Garten zu übernachten, wollte ich damit gleichzeitig ausprobieren, ob ich mit dem Großen allein übernachten kann und die Kleine sich abends von mir trennt und mit Papa zuhause einschläft. Ende August fand diese Gartenübernachtung mit dem Großen statt und ich wusste wirklich nicht, ob es klappt. Ich hatte alles Nötige eingepackt, falls die Kleine sich nicht von mir trennen mag und hätte dann auch mit beiden Kindern übernachtet. Auch sollte sie der Papa jederzeit zu mir bringen, falls sie untröstlich weint. Aber - trotz Traurigkeit beim Abschied klappte es tatsächlich und sie ließ sich auf Papa ein. Wir verbrachten die erste Nacht getrennt voneinander! Sie war 3 Jahre und 4 Monate alt. Zu diesem Zeitpunkt begann der Große bereits, allein bei Oma und Opa Urlaub zu machen.

Vor 2 Wochen bin ich zum ersten Mal abends ausgegangen. Zum Elternabend der Kleinen. Mein Mann sollte erstmals beide Kinder ins Bett bringen und ich war sehr gespannt. Wenn sie es nicht zulassen würde, käme ich ja dann sowieso bald nach Hause und hätte sie ins Bett bringen können. Leider kam alles anders als geplant. Der Große übergab sich mehrfach, während ich beim Elternabend war, und ich eilte nach Hause. Als ich zurückkehrte, schlief er zwar bereits, aber die Kleine wollte nur mit mir ins Bett gehen. Nun denn, Versuch gescheitert. Die nächste Chance gab es eine Woche später, beim zweiten Elternabend. Diesmal klappte alles und der Papa konnte erstmals beide Kinder allein ins Bett bringen. Ein Meilenstein und die Voraussetzung dafür, dass ich über Nacht wegfahren kann.

Nun fehlte nur noch das allerletzte Level: die Kleine sollte sich von ihm ins Bett bringen lassen, während ich zuhause bin. Und dies auch entweder bereitwillig zulassen oder selbst einfordern. Am Wochenende war es endlich soweit. Der Papa hatte mit ihr Mittagsschlaf gemacht und abends sagte sie tatsächlich, dass er sie ins Bett bringen soll. Mir fiel die Kinnlade runter, aber natürlich blieb ich ganz cool und gelassen, als wäre das eine Selbstverständlichkeit. Und was soll ich sagen: es klappte. Während ich den Großen ins Bett brachte, wartete ich darauf, dass der Mann jeden Moment zu uns reinkommt und mich zur Kleinen schickt. Er kam nicht bzw. erst, als sie schlief. Unglaublich! Insofern waren alle 3 Aspekte meines oben zitierten Tweets erfüllt. Zuhause hatte es ja schon bei meiner Gartenübernachtung geklappt, selbst eingefordert UND in meiner Anwesenheit hatte es im Frühlingsurlaub funktioniert, aber alle drei Aspekte zusammen war tatsächlich Premiere. Ein riesiger Schritt für sie und eine große mentale Entlastung für mich. Zwar wollte sie am nächsten Abend wieder mit mir ins Bett gehen, aber das war okay, nach so einer Leistung. Ich bin wirklich glücklich und stolz, dass sie es nun erstmals geschafft hat, ohne Druck, ohne Zwang, ohne Tränen, aus freier und bewusster Entscheidung.

Hier habe ich im April 2016 über "erste Male", die Kleine betreffend, geschrieben. Bei ihr sieht man sehr schön die Entwicklungsschritte, die Kinder von allein machen, wenn man ihnen Zeit gibt. Die fast 3 1/2 Jahre Warten, was das abendliche Einschlafen mit Papa angeht, waren eine sehr lange Zeit und ich war oft ungeduldig und genervt. Aber letztendlich war es der richtige Weg und ich bin froh, dass ich ihr die Zeit gegeben habe (und auch geben konnte). Nun bin ich gespannt, wie es weitergeht, mache mir aber eigentlich, selbst wenn sie weiterhin am liebsten mit mir einschlafen möchte, keine großen Sorgen mehr, was das Abendprogramm angeht, wenn ich mal verreisen möchte.

Samstag, 1. Oktober 2016

Ein Kurztrip zu den letzten Elefanten in Mecklenburg - Reisetipp Ferienpark Mecklenburg

Werbung/ Kooperation

Wie fühlt es sich an, einmal auf einem Elefanten zu reiten? Wo kommt man ganz nahe an die Dickhäuter heran, kann sie streicheln und füttern? Das kann man, da es in deutschen Zoos nicht mehr möglich ist, im Elefantenhof Platschow im südlichen Mecklenburg, an der Grenze zu Brandenburg erleben. Für einen Tagesausflug ab Berlin war uns das bisher immer zu weit. Umso mehr freuten wir uns, dass wir von einem kleinen Ferienpark im Nachbardorf für ein Wochenende eingeladen wurden. Nun konnten wir endlich dem Elefantenhof einen Besuch abstatten und gleichzeitig einen Kurzurlaub im Ferienpark Mecklenburg in Ziegendorf genießen. Solltet ihr auch einmal zum Elefantendorf reisen wollen, bietet sich ein Übernachtungsbesuch in einer der dortigen Ferienwohnungen an. Er ist durch seine Lage mittig zwischen Hamburg und Berlin, nur 6 km von der A24 entfernt, perfekt als Ausgangspunkt für Ausflüge im südlichen Mecklenburg bis hin zur Mecklenburgischen Seenplatte geeignet.

Der Ferienpark Mecklenburg ist ein zum Urlaubsparadies umgebauter Bauernhof, der im Jahr 2015 von den jetzigen Besitzern übernommen wurde. Die Ferienwohnungen befinden sich im früheren Bauernhaus und im Stall, während in der Scheune ein Restaurant eingerichtet wurde. Alles wurde liebevoll restauriert.





Ein schöner See und ein toller Badestrand wurden künstlich angelegt, das ganze Gelände ist sehr großzügig und für ruhesuchende Urlauber ideal. Man kann sogar um den See herum spazieren und weiterführende Wanderwege erkunden. Es gibt einen Kinderspielplatz, einen Grillplatz, eine Hundebadestelle, Tischtennisplatten, ein Spielzimmer für Klein und Groß und natürlich das tolle Schwimmbad mit Sauna und Wellnessbereich. Also die gesamte Palette für einen entspannten Urlaub.





Die Ferienwohnungen variieren von klein bis mittelgroß und sind zweckmäßig eingerichtet. Uns war die Ausstattung etwas zu altbacken, aber ich denke, da wird sich im Laufe der nächsten Jahre noch einiges verändern. Die Küchenzeile ist für einen längeren Familienurlaub deutlich zu bescheiden; für das Wochenende kamen wir gut klar. Positiv überrascht waren wir von Verdunklungsrollos, was mit kleinen Kindern sehr wichtig und in anderen Ferienparks nicht überall Standard ist. Die Betten waren sehr bequem und die Erstausstattung (Spülmittel, Lappen, Seife) angenehm. Wohnt man im früheren Stall im Erdgeschoss, so tritt man auf die Terrasse und blickt direkt zum See. Das zusammen mit der dörflichen Ruhe und dem Duft von Tieren und Landwirtschaft ist sehr idyllisch.

Man kann sich Fahrräder ausleihen und für Kinder gibt es alle möglichen Fahrgeräte, wie Bobbycars, Dreiräder, Laufräder und natürlich die tollen Kettcars, die unsere Kinder auch ausprobierten.


 

Im Spielzimmer können sich Erwachsene, größere und kleinere Kinder beschäftigen. Es gibt außerdem ein Volleyballfeld und eine Bocciabahn. Genügend Möglichkeiten also, um sich im Urlaub sportlich zu betätigen.



Das Restaurant bietet Halbpensions-Verpflegung an, war aber, da Nebensaison, leider am Samstagmittag geschlossen, als wir es als Wochenendbesucher gern getestet hätten. In Ziegendorf selbst gibt es kein anderes Restaurant und so muss man in den angrenzenden Orten suchen. Wie in vielen ländlichen Gegenden ist leider viel von der früheren Infrastruktur verloren gegangen.

Ganz besonders hat es uns das kleine, aber sehr angenehme Schwimmbad angetan. Die Wasser- und Lufttemperatur waren wunderbar und der Ausblick durch die großen Fenster zum See traumhaft. Die Kinder waren glücklich. Die angrenzende Sauna und der Wellnessbereich machen das Angebot komplett. Wir waren positiv überrascht über die vielfältigen Möglichkeiten in diesem eher kleineren Ferienpark.



Durch die Nähe zur Mecklenburgischen Seenplatte sind unzählige Ausflugsmöglichkeiten vorhanden. (Nord-)Westlich sind die Landeshauptstadt Schwerin mit dem Schloss sowie die Burg von Neustadt-Glewe interessante Ziele. In Richtung Nordosten gibt es an der Mecklenburgischen Seenplatte vielfältige Angebote für Familien, z.B. den beeindruckenden Bärenwald Müritz, ein Bärenschutzzentrum für Braunbären aus schlechter Haltung, das Müritzeum in Waren und die Sommerrodelbahn+Affenwald in Malchow.

Doch auch in direkter Umgebung ist einiges zu entdecken, z.B. die Ruhner Berge mit dem zweithöchsten Berg Mecklenburgs und der Quelle der Löcknitz, eines Zuflusses der Elbe. Ein Naturlehrpfad mit Sagen vom Ruhner Berg weist den Aufstieg zum Turm mit wunderbarem Ausblick auf eine menschenleere Landschaft.




Absolutes Highlight ist natürlich der im Nachbarort gelegene Elefantenhof Platschow, der dort seit 2005 existiert und in der Saison zwischen März und Oktober Besucherscharen anzieht. Hier leben neben einem knappen Dutzend Elefanten noch viele andere Tiere und für kleine Kinder gibt es viel zu entdecken. Eine sehr lustige Seelöwenshow mit einem "Mama" bellenden Seelöwen sowie die zirkusähnliche Darbietung mit Elefanten und Kamelen bietet Abwechslung. Einmalig ist das Angebot, selbst auf einem Elefanten zu reiten: für € 5,- darf man eine kleine Runde drehen und ist hinterher perplex, dass man es wirklich gewagt hat. Denn man sitzt ungesichert auf einer Decke auf dem Rücken des Elefanten und versucht, sich irgendwo an dem schwankenden Riesen festzuhalten. Ein faszinierendes, wirklich einmaliges Erlebnis.


Zuerst ritt der Papa mit dem Großen und danach durfte ich es wagen. Die Kleine traute sich noch nicht und ich war froh, dass sie sich so gut einschätzte, sonst wäre sie oben auf dem Elefanten sicher panisch geworden. Denn es schwankte schon sehr stark. Aber entgehen lassen wollte ich es mir natürlich nicht!


Im Folgenden noch einige Impressionen aus dem Elefantenhof Platschow. In eine Tierschutz-Diskussion möchte ich hier nicht einsteigen; ein paar Gedanken zu Pro und Contra eines solchen Hofes hat Familie Motte anlässlich ihres Besuches dargelegt. Und hier kann man etwas zur Geschichte und den Bedingungen auf dem Elefantenhof nachlesen.








 

Insgesamt hatten wir ein sowohl anregendes als auch entspannendes Wochenende bei wunderschönem Herbstwetter im Ferienpark Mecklenburg und Umgebung. Wer einen Wochenendtrip zum Elefantenhof oder als Ausgleich zum Leben in der Großstadt machen möchte, kann hier wunderbar nächtigen. Durch die relative Nähe zur Mecklenburgischen Seenplatte und die vielfältigen Möglichkeiten im Ferienpark ist er auch für einen Familienurlaub geeignet. Wer die Stille und die Natur zusammen mit schönen Ausflugszielen schätzt, ist hier genau richtig. Wir kommen bestimmt wieder - spätestens, wenn auch unsere Kleine mal auf einem Elefanten reiten möchte.

Herzlichen Dank an den Ferienpark Mecklenburg für die Einladung und die freundliche Kooperation.