Montag, 5. September 2016

Entwicklungsgespräch über die Kleine am 31. August 2016

In diesem Jahr hatten wir beide Entwicklungsgespräche ziemlich nah beieinander. Das über den Großen, der jetzt ein Vorschulkind ist, habe ich hier beschrieben. Die Kleine war nun letzte Woche dran. Das Gespräch beinhaltete zwar keine großen Überraschungen, aber eine eindeutig positive Entwicklung, die die Kleine gemacht hatte. Generell treffen viele der Beschreibungen und Einschätzungen noch zu, die ich im Beitrag über das erste Entwicklungsgespräch notiert habe. Sie ist in der Kita angepasst, ruhig, zurückhaltend, friedlich, hilfsbereit, selbstständig, kooperativ, sehr musikalisch, kann konzentriert spielen und macht keine Probleme.

Nach dem Wechsel der 4-jährigen Kinder in den großen Elementarbereich gehört sie jetzt zu den "Großen" im kleinen Elementarbereich und ist erkennbar aufgeblüht, wie andere Kinder auch. Sie kommen jetzt im Morgenkreis zu Wort, kennen die Regeln der Gruppe schon und sind Stützen der Erzieher bei der Integration der jüngeren Kinder. Diese Position bekommt der Kleinen wohl sehr gut und hat ihr Selbstbewusstsein gesteigert. Meine Befürchtung, sie würde leiden beim Weggang der Großen, weil sie sich immer mehr an älteren Kindern orientiert, hat sich nicht bestätigt. Sie kommt in der Gruppe mehr aus sich raus und kann ihr Wissen zum Besten geben. Das tut ihr gut.

Sie ist sehr regelverliebt und achtet auf die Einhaltung der gruppenspezifischen Regeln. Sie spielt gern mit anderen, kann sich aber auch gut eine ganze Weile allein beschäftigen. Manchmal zieht sie sich erkennbar zurück, wenn ihr der Trubel zuviel wird. Sie liebt Rollenspiele und spielt gern mit anderen Mädchen in der Puppenecke, schaut sich gern Bücher an und ist sehr ehrgeizig bei Bastelsachen. Sie geht nun mittlerweile bereitwillig mit auf Ausflüge und Spaziergänge, was vor einem Jahr noch nicht der Fall war. Da wurde uns ja sogar nahegelegt, mit ihr mehr das Laufen zu trainieren. Derzeit ist es so, dass sie sich immer freiwillig meldet, wenn es um Ausflüge geht und sogar sauer wird, wenn sie nicht mitgehen darf, weil auch mal andere Kinder dran sind. Also eine eindeutig positive Entwicklung.

Ihr Allgemeinwissen ist sehr umfangreich, ihre Erinnerungsfähigkeit ausgeprägt und sie ist eines der wenigen Kinder im kleinen Elementarbereich, welche die grammatischen Formen schon fast korrekt verwenden. Dafür hat sie einige Aussprachefehler im Konsonantenbereich, was ich schon bei ihrer U7a angesprochen habe. Das hat aber noch Zeit. Sie ist kognitiv sehr sehr weit, eine Aussage, die mich besonders freute, da ich diese Einschätzung schon lange über die Kleine getroffen habe. Ihre Frustrationstoleranz hat sich deutlich verbessert. Während sie vor einem Jahr noch losschrie, wenn ihr etwas nicht passte, versucht sie das Problem nun erstmal anders zu lösen. Sie ist überhaupt kein aggressives Kind und wehrt sich handgreiflich nur, wenn sie stark in die Enge getrieben wird. Die Erzieherin sagte, wenn die Kleine losschreit, dann weiß sie, jetzt ist wirklich was Größeres gewesen, und reagiert dann auch.

Insgesamt ist sie in der Kita sehr vorsichtig, geht achtsam mit Spielsachen um, macht nichts kaputt und verhält sich sehr bewusst und bedacht. Das ist ein großer Unterschied zu ihrem Verhalten zuhause: bei uns ist sie die Chaosqueen, ungestüm, wirbelig, oft zerstörerisch, unachtsam und oft auch ein bisschen tollpatschig, weil sie eben ohne zu überlegen auf Tische klettert oder sich Dinge aus dem hintersten Fach rausholt, was der Große nie macht. Als wir das erzählten, konnte die Erzieherin es fast nicht glauben, weil es in der Kita so anders ist. Aber besser so als andersherum.

Zum Schluss sprach ich noch eine Sorge an, die ich habe: ihr Sozialleben, ihre Freundschaften. Ich habe den Eindruck, sie hat keine intensiven, tiefergehenden Spielkontakte in ihrer Gruppe. Sie wurde bisher nur auf einen Kindergeburtstag eingeladen, hat keine Kinder, die mit ihr auf den Spielplatz gehen wollen und niemanden, der sie überschwänglich begrüßt oder verabschiedet. Das ist wahrscheinlich alles in diesem Alter noch völlig normal, aber ich wollte einfach mal hören, wie die Erzieherin das einschätzt. Sie versicherte mir, dass sie mehrere feste Spielpartnerinnen hat und diese eine richtig nette Truppe aus ca. 5 Mädchen sind. Sie spielt gern mit ihnen, ist aber nicht unbedingt auf sie angewiesen, sondern kann sich eben auch allein beschäftigen. Ein großer Teil des Soziallebens solcher kleinen Kinder läuft ja sowieso immer über die Mütter. Ich bin gespannt, wie sich das entwickeln wird. Kürzlich ist ein neues Mädchen in die Gruppe gekommen, zu dem sie wohl schnell einen guten Kontakt gefunden hat. Die Erzieherin sieht keinerlei Probleme in ihrem Sozialverhalten.

Da die Kleine und ihre etwa gleichaltrigen Freunde sich nun so gut entwickeln, viel Selbstbewusstsein erlangen und sich noch weiter entfalten sollen, wird diese Kerntruppe noch ein komplettes Jahr länger im kleinen Elementarbereich bleiben und erst zum August 2017 in den großen Elementarbereich wechseln. Obwohl ich diese Entscheidung, die nicht nur die Kleine betrifft, verstehen kann und auch grundsätzlich gutheiße, wurde uns mit dieser Information die Hoffnung genommen, dass beide Kinder im Frühjahr 2017 gemeinsam auf Kitafahrt gehen und wir somit zum ersten Mal in 6 Jahren komplett kinderfrei gewesen wären. Eine andere Chance dafür gibt es nicht. Denn die Kitazeit des Großen endet im Juli 2017 und die Termine für Klassenfahrten in der Schule überschneiden sich sicherlich nicht zufällig mit denen der Kita. Schade und verständlicherweise etwas frustrierend für uns, auch wenn es für die Kleine sicherlich richtig ist.

Obwohl es also einige Unterschiede in ihrem Verhalten in der Kita und zuhause gibt, ist der Kontrast lange nicht so krass wie beim Großen im gleichen Alter. Sie passt sich zwar an, es scheint ihr aber nicht so schwerzufallen wie dem Großen seinerzeit, was man an ihrer Ausgeglichenheit am Nachmittag merkt. Da haben wir mit dem Großen anderes durch und sind froh darüber, dass es bei ihr nicht so ist. Ab September beginnt sie nun auch mit dem Musikgarten in der Kita und freut sich sehr darauf. Schließlich ist sie eine wandelnde Jukebox;-). Insgesamt sind alles sehr zufrieden auseinandergegangen und es gibt keinerlei Sorgenthemen. Schön!

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