Freitag, 20. Februar 2015

Nachwehen der Piratennacht

Der Große hatte ja vom letzten Freitag auf Samstag seine erste Piratennacht in der Kita. Meine Gedanken dazu sind hier nachzulesen. In der Nacht blieb alles ruhig, und wir hatten ein gemütliches Frühstück mit der Kleinen allein. Am Samstag holte ihn mein Mann um 9:30 Uhr in der Kita ab. Die Kleine und ich machten einen ausführlichen Spaziergang, damit der Große samt Papa erstmal ruhig zuhause ankommen konnte und nach dem Trubel in der Kita nicht gleich von der ganzen Familie überfallen wird. Der Papa beschäftigte sich vormittags schön mit dem Großen zuhause und er konnte in Ruhe runterkommen.

Als wir dann kamen, hatte ich allerdings schon gehofft, dass er etwas mehr Emotion beim Wiedersehen zeigt. Die Kleine begrüßte ihn freudig, streichelte ihn und war begeistert, dass er wieder da ist. Von ihm kam - nichts. Ich begrüßte und umarmte ihn, zeigte meine Freude und sagte, wie stolz er sein kann, dass er so eine tolle Piratennacht hatte. Und wieder kam - nichts. Ich bin ja die Emotionslosigkeit von ihm gewöhnt, kenne es eigentlich nicht anders und hatte solch eine Reaktion ja auch erwartet. Aber es wirft einen trotzdem immer wieder aus der Bahn und schmerzt. Ich war sowieso die Tage davor schon extrem dünnhäutig gewesen und die Situation mit der sehr knatschigen, anhänglichen Kleinen ging mir an die Nieren.

Die Nacht von Samstag auf Sonntag war leider sehr schlecht. Er kam um 1 Uhr zum Papa, um 1:30 Uhr dann sogar ins Schlafzimmer zu mir und der Kleinen, was er sonst nie macht, und war dann den Rest der Nacht wieder beim Papa mehr als unruhig. Da dachten wir noch, er muss die auswärts verbrachte Nacht verarbeiten. Am Sonntag vormittag lotste ich beide Kinder raus zu einem Spaziergang, aber da war er schon total schlapp und antriebslos. Mittags zuhause hatte er dann Fieber, was wirklich ungewöhnlich für ihn ist. Beide Kinder waren und sind keine Fieberkinder und haben sehr selten erhöhte Temperatur. Den Großen mussten wir zuletzt im Februar vor 2 Jahren wegen Grippe eine Woche zuhause lassen! Am Nachmittag blieb er mit dem Papa zuhause und ich ging mit der Kleinen nochmal raus.

Da das Fieber am Abend und am nächsten Morgen wieder weg war, brachten wir ihn am Montag in die Kita. Dort war auch alles in Ordnung. Aber als ich ihn abholte und wir nach Hause kamen, fieberte er schon wieder und klagte über fiese Kopfschmerzen. Wir ließen ihn von Dienstag bis Donnerstag zuhause, die Temperatur war mal höher, mal niedriger, die Verfassung und die Laune mal besser, mal schlechter, aber insgesamt wirkte er ziemlich krank. Glücklicherweise ist er mit knapp 4 Jahren mittlerweile so weit, dass er sich mehr oder weniger ausruht, wenn er krank ist, und so waren die Tage relativ entspannt. Wir haben uns mit Büchern und Puzzles beschäftigt, gemalt, Kuchen gebacken etc. Wenn ich mich erinnere, wie es früher mit ihm, egal ob gesund oder krank, zuhause war, wie unruhig, unzufrieden und fordernd er immer war und man nach spätestens einer Stunde fluchtartig das Haus verließ, weil man einfach nicht mehr konnte, dann ist das jetzt schon ein riesiger Unterschied. Zum Glück!

Heute testeten wir einen halben Kitatag, da er seit gestern komplett fieberfrei war, und der Papa holte ihn nach dem Mittagessen ab. In der Kita war wohl wieder alles bestens, aber danach war er laut Papa sehr weinerlich und schlapp, so dass er nachmittags zuhause blieb und ich mich mit der Kleinen bespaßte. Er hatte heute auch keine Temperatur mehr, wirkt aber immer noch sehr angeschlagen. Nun hoffe ich inständig, dass er bis Montag wieder fit ist, weil ich dann mit ihm zur U8 zur Kinderärztin gehe (und auch keine Lust auf eine weitere Krankenwoche habe, wobei mein Mann und ich uns da immer halbe-halbe reinteilen).

Was wir immer merken, wenn wir uns notgedrungen mit den Kindern aufteilen, ist die Tatsache, wie entspannt es mit einem Kind ist. Das habe ich natürlich damals mit nur einem Kind nicht so empfunden, aber jetzt im Vergleich ist es wirklich so. Man ist innerlich wesentlich weniger angespannt, der Lärm- und Streitpegel ist um 1000 Prozent niedriger und man kann sich eben intensiv und ausschließlich auf das eine Kind einlassen. Das macht soviel aus. Da merke ich doch immer, wie es mich belastet, dass ich mich beispielsweise nachmittags immerzu zerreißen muss. Nun sind ja auch beide nicht gerade genügsame Kinder und leider keine Meister der Selbstbeschäftigung, sondern brauchen viel Aufmerksamkeit. Heute bin ich im Schneckentempo mit der Kleinen von der Kita nach Hause gebummelt und wir haben für den Weg von 10 Minuten inklusive kleinen Zwischenstopps anderthalb Stunden gebraucht. Das war so schön! Mit beiden Kindern ist sowas gar nicht möglich, weil der Große dann ungeduldig wird bzw. die Kleine auch gar keine Lust hat, zu balancieren und zu entdecken. Also eine schöne Erfahrung, die Spaß macht, aber leider zu Lasten der Freizeit eines Elternteils geht. Generell versuchen wir ja schon, dass einer von uns mit beiden Kindern was unternimmt, damit der andere wenigstens mal 2 Stunden frei hat. Da wir ja keinerlei Großelternhilfe vor Ort haben, ist das unsere einzige Möglichkeit, Zeit für sich zu haben...

Nun hoffen wir natürlich, dass die Genesung des Großen weiter fortschreitet und die Kleine gesund bleibt. In der Kita hängen aktuell 5 rote Schilder zu den gerade vorkommenden Krankheiten. Und wir Eltern waren/ sind auch angeschlagen. Winter, geh endlich vorbei! Heute in 2 Wochen feiert der Große seinen 4. Geburtstag. Das ist unser ganz persönlicher Frühlingsstart.
 

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